Ich habe mich ja schon an anderer Stelle darüber gewundert, dass sich viele Homepages so sehr ähneln. Ein großes Visual plus drei bis fünf Teaserboxen – und fertig ist das Web-Design.
Aber schuld an der Misere sind nicht die Designer und Art-Directoren. Sondern die Informationsarchitekten und der Entwicklungsprozess von Webseiten.
Warum?
Informationsarchitekten erstellen Wireframes, die als Grundlage für das finale Design und die Funktionalitäten der Website dienen. Hier ein Beispiel:
Die Crux an der Sache: Die Überlegungen zum Look der Website macht sich oft ausschließlich der Informationsarchitekt. Was aber überhaupt nicht seine Hauptaufgabe ist. Der Web-Designer dagegen wird im Enstehungsprozess oft viel zu spät mit einbezogen. Ebenso der Texter.
So übernimmt der Informationsarchitekt häufig standardisierte Wireframes und aktualisiert sie. Sie werden anschließend vom Kunden freigegeben und sind damit heilige Kühe.
Der Web-Designer füllt anschließend nur noch die Wireframes mit Farbe. Der Texter stöhnt über den für die Copy vorgesehenen Platz, der manchmal zu üppig, manchmal zu knapp ist. Aber ändern können sie nichts mehr, final ist halt final.
Die Lösung: Das Wireframing nicht nur den Informationsarchitekten überlassen. Sondern schon in dieser frühen Phase verschiedene Designs andenken und mehrere Alternativen mit jeweils gleich hoher Usability entwickeln.
Außerdem sollten die Wireframes als Skizzen verstanden werden, die nicht unbedingt 1:1 ins endgültige Design übernommen werden müssen.
Dann gibt’s hoffentlich bald wieder mehr Webseiten, die nutzerfreundlich und visuell eigenständig sind.