Wer es etwas düster mag

Oh Mann. Seit gestern habe ich einen neuen Follower meines Blogs. Und daher ein etwas schlechtes Gewissen. Denn dieser Blog wird langsam zu einer schlafenden Schönheit. Zeit, das zu ändern…

Gestern, das Thermometer scharwenzelte um die 30 Grad Marke herum, begab ich mich in die wohl temperierten, um nicht zu sagen: kühlen Räumen, des Frankfurter Goethe Hauses. Denn dort gibt es, noch bis zum 18. Juni, eine schauerlich-schöne Ausstellung zu bewundern. Alles dreht sich um das weltberühmte Gemälde „Nachtmahr“ von Johann Heinrich Füssli.

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Johann Heinrich Füssli: Der Nachtmahr, Öl auf Leinwand, 1790/91
Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum, © David Hall

Es dreht sich um dieses zentrale Werk im Wortsinn. In der Mitte des Raumes befinden sich Gemälde von (hauptsächlich) Füssli. Um sie herum „kreisen“ Bücher, Skizzen, Karikaturen, die sich mehr oder weniger direkt auf den „Nachtmahr“ beziehen:

„Anhand von mehr als 150 Exponaten – Gemälden, Zeichnungen, Graphiken, Büchern und Filmen – beleuchten wir erstmals die Entstehungsgeschichte des faszinierenden Bildes und verfolgen seine bis heute anhaltende Rezeption in den unterschiedlichen Medien.“

Diese Konzentration finde ich sehr angenehm. In den großen Frankfurter Museum kommt es ob der Fülle der Werke manchmal zu einem visuellen Overkill – ich weiß dann nicht, wo ich zuerst hinschauen soll und sehe dann den berühmten Wald nicht mehr.

Die Ausstellung an sich ist schon beeindruckend. Aber zu etwas Besonderem wurde sie durch den Führer durch die dunklen Abgründe: Lord Byron persönlich gab sich die Ehre! Erweckt von den Toten durch Katharina Schaaf, die in knapp zwei Stunden sehr unterhaltsam und kompetent die verschiedenen Facetten um den „Nachtmahr“ erläutert hat. Wirklich großartig!

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Katharina Schaaf als Lord Byron

Ich habe gerade auf der Webseite gesehen, dass es diese Führung im Rahmen der Finissage am 18. Juni ein letztes Mal geben wird. Wer kann, sollte diese Chancen auf jeden Fall nutzen. Es lohnt sich definitiv.

Und zum Abschluss noch ein Zitat, das zeigt, wie weit der Einfluss des „Nachtmahrs“ reicht.

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